Name: Franz
Adresse: Mehrower Allee
Geburtsjahr: 2016
Beruf: Schüler

Seit wann wohnen Sie in Marzahn? 2019

Wie leben sie?
Zusammen mit Mama und Papa und meinem Bruder Emil

Was bedeutet Marzahn für Sie?
Marzahn ist mein zu Hause. Hier war ich zuletzt in der Kita und besuche auch die Schule. Hier leben meine Freunde.

Was ist das Beste am Leben in Marzahn?
Wir sind in kurzer Zeit selbst zu Fuß raus aus der Stadt und es ist nicht so voll wie in der Innnenstadt.

Was könnte im Marzahn besser sein?
Mehr saubere und gut ausgestattete Spielplätze, mehr Angebote für Familien mit Kindern.

Name:  Patrick
Adresse: Mehrower Allee
Geburtsjahr: 1979
Beruf: Leitender Angestellter in einer Landesbehörde und Dozent

Seit wann wohnen Sie in Marzahn? Seit 1979

Wie leben sie?
Zusammen mit meiner Frau und zwei Kindern

Was bedeutet Marzahn für Sie?
Marzahn ist für mich ein Stück Heimat. Ich lebe – mit kurzer Unterbrechung – seit meiner Geburt im Bezirk. Ich kenne den Bezirk dadurch sehr gut und habe viele verschiedene Entwicklungsphasen miterlebt. Auch die Mischung zwischen Siedlungsgebiet und Plattenbauten, bzw. Neubauten gehört zu meinem Lebenslauf. Aufgewachsen bin ich in  einem Einfamilienhaus in Biesdorf, einem Ortsteil im Bezirk Marzahn-Hellersdorf in Berlin, der 1920 im Rahmen der Bildung von Groß-Berlin Teil des Berliner Stadtgebietes wurde. Zusammen mit Kaulsdorf und Mahlsdorf befindet sich hier Deutschlands größtes zusammenhängendes Gebiet mit Ein- und Zweifamilienhäusern.

Hat sich Marzahn, seitdem Sie hier leben verändert und wenn ja, wie nehmen Sie das wahr?
Nichts ist so stetig wie die Veränderung. Dies gilt natürlich auch für Marzahn. Ich bin im selben Jahr geboren, in dem auch der damalige Bezirk Marzahn das Licht der Welt erblickte. Das löst vielleicht für mich auch noch einmal eine besondere Verbindung aus. Ich konnte das Entstehen der berüchtigten Plattenbauten im Bezirk miterleben, die zum einen das damalige Wohnraumproblem versuchten zu entschleunigen, zum Anderen alte Dorfstrukturen und Verbindungen zwischen ihnen kappten. Ich habe Marzahn als einen neuen, wachsenden Bezirk der damaligen Hauptstadt der DDR in den achtziger Jahren wachsen sehen; die Phase des zunehmenden Leerstandes in den Neunzigern miterlebt, in denen viele Menschen Ihre Plattenbauwohnung gegen ein Haus im Umland tauschten, oder aus beruflichen Gründen nicht nur dem Bezirk, sondern der Stadt generell den Rücken oftmals in Richtung Westen verließen. Mit der Erklärung Berlins zur gesamtdeutschen Hauptstadt wendete sich das Blatt erneut und es strömten wieder zunehmend Menschen (neu) nach Berlin, so auch nach Marzahn. Dieser Trend hält an, nicht zuletzt durch den Zuzug vieler Menschen aus dem Ausland. Das merkt man auch an den volleren Straßen, der erneuten Wohnungsknappheit u.a. Es wird lauter, hektischer, teurer und – leider – auch aggressiver unter den Menschen, da die Stadt und Ihre Infrastruktur mit Schulen, medizinischer Versorgung und ähnlichem momentan nicht Schritt halten kann und dies spürbar ist. Das ruhige Leben in einem Randbezirk ist momentan leider etwas verloren gegangen. Früher freute ich mich ehrlich gesagt immer über das schlechte Image von Marzahn, denn es hatte auch den Vorteil, dass wir nicht so frequentiert wurden und wichtig ist ja, dass wir Marzahner wissen, wie es hier wirklich ist. Auch habe ich mich immer über die Darstellung unserer Plattenbaubegiete köstlich amüsiert, denn sie sind deutlich grüner und nicht so hoch und eng bebaut, wie z. B. das Märkische Viertel in Reinickendorf, Gropiusstadt in Neukölln, oder andere Plattenbaugebiete.

Was ist das Beste am Leben in Marzahn?
Ich mag die (ursprünglichen) Menschen im Bezirk: sie sind ehrlich, direkt, manschmal etwas schroff, aber mit dem Herz an der richtigen Stelle. Das ist mir sehr viel wert und deutlich lieber, als diese oftmals gespielte Freundlichkeit und unbegründete Überheblichkeit in anderen Ecken der Stadt.

Was könnte im Marzahn besser sein?
Ich denke, da hat jeder seine eigenen Vorstellungen. Für mich könnte es wieder etwas leerer sein, weniger hektisch. Ich würde mich über eine bessere medizinische Versorgungsstruktur freuen und darüber, wenn nicht jedes Grün sinnlos bebaut werden würde. Berlin kann nicht unendlich wachsen, da wir kein Flächenbundesland sind. Das sollte man vielleicht auch einmal nach außen vertreten.

Haben Sie einen Traum für Marzahn in der Zukunft?
Ich würde mich freuen, wenn Marzahn sein Potenzial als grüner Ort am Stadtrand mit guter Anbindung in die Stadt bleibt und weiter wird, mit bezahlbarem Wohnraum auch für Normalverdiener und einer guten Versorgung in allen Bereichen.

Gibt es Ihrer Meinung nach etwas Besonderes, das Außenstehende über Marzahn wissen sollten?
In Marzahn gibt es auch sehr viel neben den bekannten Orten wie z. B. den Gärten der Welt zu entdecken…recherchieren Sie mal liebe Leser!