Daniel

Adresse: Marzahn

Geburtsjahr: 1979

Beruf: Journalist / Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Seit wann wohnen Sie in Marzahn? Mitte 2022

Wie leben sie? Allein

Was bedeutet Marzahn für Sie?
Von mittlerweile 11 Jahren in Berlin habe ich 6 Jahre im Wedding und 3,5 Jahre in Tempelhof-Schöneberg gelebt. Es ist erschreckend, dass ich an beiden Wohnorten dann keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden konnte, als meine Lebenssituation Mitte 2022 den Umzug erforderlich machte. Ich habe berlinweit gesucht. Das einzige Kriterium war, nicht länger als eine Stunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Arbeitsplatz im Bundestag oder bei der Zeitung nd.Der Tag am Ostbahnhof zu brauchen.

Hat sich Marzahn, seitdem Sie hier leben verändert und wenn ja, wie nehmen Sie das wahr?
Nach anderthalb Jahren im Bezirk fühle ich mich immer noch wohl, aber so manche Gleichgültigkeit nervt schon. Zugeparkte Straßenecken, durch die keine Feuerwehrfahrzeuge mehr kommen und an denen Autofahrer die Fußwege blockieren sind da nur ein Beispiel. Ich freue mich mittlerweile über jedes Halteverbotsschild, das entfernt wird und jeden Bauzaun, der wieder verschwindet.

Was ist das Beste am Leben in Marzahn?
Marzahn ist tatsächlich der grünste Bezirk, den ich in meiner Zeit in Berlin bislang kennenlernen durfte. Raus nach Brandenburg oder mal eben ins Wuhletal – kein Problem! Und wenn die Zeit fehlt, geht es einfach schnell mal in die Gärten der Welt und rauf den Wolkenhain.

Was könnte in Marzahn besser sein?
Im Großen gedacht: Es gibt einiges an Gewerbeimmobilien, die leer stehen und ganze Areale, die eher Spekulationsobjekt für Luxusneubau sind, als dass sie Lebensraum bieten. Die Stadt sollte diese Spekulationsobjekte aufkaufen und für Arztpraxen, Kultur und Begegnungsstätten aus- bzw. umbauen. Dem Norden von Marzahn täte ein zusätzlicher Abstellpunkt für gängige Car-Sharing-Anbieter gut. Toll wäre, wenn die städtischen Wohnungsbauunternehmen so etwas selbst anbieten und Stellflächen dafür bereithalten.
Klein gedacht: Einkaufswagen und E-Roller, die an vielen Ecken im Bezirk herumliegen sprechen für viel Gleichgültigkeit. Hier würde ich mir tatsächlich mehr Aktivität vom Ordnungsamt wünschen, egal ob durch aktives Aufräumen oder das Gespräch mit den Menschen.

Haben Sie einen Traum für Marzahn in der Zukunft?
Der Bezirk sollte darauf achten, dass die Wohnungen bezahlbar bleiben und Indexmieten grundsätzlich verbieten. Tolle Hochhaus-Neubauten wie an der Märkischen Allee, der Mehrower Allee oder demnächst am S-Bahnhof Marzahn dürfen keine Luxusgegenden werden.

Gibt es Ihrer Meinung nach etwas Besonderes, das Außenstehende über Marzahn wissen sollten?
Berlin kann sehr anstrengend sein. Wenn einem das mal wieder auf den Kopf fällt, tut der Blick von oben drauf einfach gut. Vom Wolkenhain, vom DeGeWo-Hochhaus oder von der Ahrensfelder Höhe einfach mal über all dem zu stehen, lohnt sich immer!

Der Wolkenhain auf dem Gipfel des Kienbergs
Leicht und schwebend wie eine Wolke soll das Aussichtsbauwerk mit seiner filigranen, wolkenförmigen Struktur wirken. Der circa 20 Meter hohe Wolkenhain steht auf dem höchsten Punkt des Marzahner Kienbergs, womit die Aussichtsplattform insgesamt eine Höhe von ungefähr 120 Metern über dem Meeresspiegel erreicht. Bei klarem Wetter liegt die Sichtweite bei bis zu 50 Kilometern, auch der ungefähr 12 Kilometer Luftlinie entfernte Berliner Fernsehturm ist gut sichtbar. Beschriftungen auf der Gehbahn informieren die Besucher über Orte in der Umgebung des Aussichtspunktes und sollen ihnen die Möglichkeit geben, das umgebende Stadtgebiet neu kennenzulernen.

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